Horst Engelhardt

Bildhauer

Britta Kaiser-Schuster


Skulptur und Graphik


Das Werk des Bildhauers Horst Engelhardt ist vielschichtig und hat viele Gestalten.

Beim Atelierbesuch im idyllischen Park des ehemaligen Schlosses Jäckelsbruch wird der Besucher am Eingang still von der »Sinnenden« empfangen, einer lebensgroßen weiblichen Bronzefigur, bevor der Blick freigegeben wird auf Arbeiten in verschiedensten Materialien und Formen: Holz, Stein, Ton, Gips, Wachs, selbst Stahl scheinen hier ihre je eigene Form gefunden zu haben, die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion aufgehoben, unwichtig geworden zu sein. Ebenso eine Orientierung an Stilen und speziellen Vorbildern. Assoziationen an die stumme Verhaltenheit der Plastik Lehmbrucks kommen ebenso auf wie an die Porträts beispielsweise von Ernesto de Fiori. Virtuos besonders der Umgang mit Holz. Aus dem Material wird die Form entwickelt: auch hier gelangt Horst Engelhardt zu vielfältigsten Lösungen: blockhafte, noch ganz im Material befangene, grob bearbeitete Figuren stehen neben detailliert herausgearbeiteten mit geglätteter Oberfläche. Auch im Umgang mit Stein zeigt sich das handwerkliche Können. Hier dominieren großflächige, schwere Formen die Figur. Allen gemeinsam ist die Stille des Ausdrucks, fast wie ein kurzes Anhalten der Zeit, Zeitlosigkeit auch stilistisch, ohne klassisch zu sein. Zwar wird an den frühen Holzfiguren noch der Einfluss seines Dresdner Lehrers Walter Arnold spürbar, während an den ersten Steinskulpturen die Auffassung des Berliner Lehrers Werner Stötzer sichtbar ist, so lassen sich generell jedoch die Arbeiten des letzten Jahrzehnts nicht mehr festlegen, auch nicht darauf, ob sie von innen nach außen oder von außen nach innen entwickelt wurden. Ein spielerischer Umgang mit Formen, der Antikenzitate wie den »Lammträger« ebenso möglich macht, wie die abstrakte Großform des »Plastischen Zeichen« oder die Synthese aus beiden: »Kopfstand« ...

Jäckelsbruch im Sommer 2011

Arbeitsplatz im Sommer 2009